Gesundheit als Utopie
Deutschland, Europa, die ganze Welt, laufen seit 12 Monaten einer Gesundheits-Utopie hinterher. "Jeder Tote ist einer zuviel", ist wohl der markanteste Satz, der uns seit Ausbruch der Coronakrise immer wieder vorgehalten wurde. Realistisch oder ein Vorhaben, das bereits im Ansatz zum Scheitern verurteilt ist? Das das Thema "Gesundheit" schon seit Jahren in unser Leben eingreift, ja fast schon dominiert - kein Tag ohne mediale Lebens-, Ernährungs-, Gesundheits-Ratschläge - mag für die einen (noch) interessant sein, für andere ist das nur noch nervend und in höchstem Maße bevormundend und lebenseinengend. Die Journalistin, Schriftstellerin und Verfassungsrichterin Juli Zeh, beschrieb schon 2010 in ihrem Roman "Corpus Delicti" ein sich anbahnendes Zeitalter einer Gesundheits-Diktatur. Warum hat das Streben nach Gesundheit so eine Faszination bekommen, ja, dass es schon in eine Art gesellschaftsbeherrschende Utopie hineinläuft? Zum besseren Verständnis von Ut