Identitätspolitik - eine 'moralische Panik' durchzieht die Welt

Ein Gebräu von Identitätspolitik & Multikulturalismus führt zunehmend zu einer verqueren, ins antidemokratische abgleitenden Sicht von Gleichheit. Die "moralische Panik", die begonnen hat die Welt zu durchziehen, führt zu einem Zerrbild des Miteinanders. Wünsche und Forderungen von einzelnen, abgegrenzten Gruppen werden unabdingbar zur obersten Priorität erhoben, bestimmen immer mehr das Handeln der Mehrheit. Nein! Das ist ein falscher und abzulehnender Weg.

Die Diskussion darüber muss endlich stärker in der Öffentlichkeit geführt werden. Gut daher, dass Wissenschaftler wie Sandra Kostner Aufrufe zur Verteidigung der Freiheit in den Hochschulen starten. Oder, dass mit Gesine Schwan ("Identitätspolitik - die neue Pest"), Wolfgang Thierse und Sahra Wagenknecht endlich prominente Linke gegen die Identitätspolitik aufstehen.

Die Klassiker der Identitätspolitik, die immer wieder zur Sprache kommen:

1. Das Verhalten von 'people of colour' ist nicht kritisierbar.
2. Es zählt nicht, was richtig ist, sondern was Betroffene empfinden.
3. Für die Lösung von Problemen, die Minderheiten haben, ist immer die Mehrheitsgesellschaft verantwortlich.
4. Andere Auffasssungen sind a priori unzulässig oder rassistisch.

"Dieser Vierklang ist das Ende von Freiheit und Demokratie. Entscheidend ist nicht mehr, was stimmt, sondern wer es sagt. Die Gesellschaft zerfällt in fiktive Gruppenidentitäten, die sich auf einer Skala der Benachteiligung Rechte zuteilen. Die Meinungsfreiheit und das Deliberationsprinzip werden einer überpositiven Antidiskriminierungsmethode unterstellt. 
Dagegen muss man sich als Demokrat zur Wehr setzen." (B.P.)

Denkt man Identitätspolitik weiter, steht an derem logischem Ende keine Gesellschaft ohne Diskriminierung, in der ich leben will, sondern eine Gesellschaft, in der neue Diskriminierungsformen die alten ersetzen, allerdings unter Ausschaltung der Diskursprinzipien, die sie abbauen könnten und deshalb strukturell schlimmer.

Ergo: Wer Rassismus, Diskriminierung und Unfreiheit entschieden ablehnt, muss sich im Sinne demokratischen Denken und Handeln verpflichtet fühlen, den um sich greifenden verqueren Theorien der Identitätspolitik mit aller Kraft entgegen zu treten.