Ausbildungsflaute - ein hausgemachtes Problem

Aber nicht durch die Betriebe, die seit Jahren alles mögliche tun, um für die *Duale Ausbildung* zu werben und sie attraktiver zu machen, sondern durch hanebüchene Bildungs"reformen" der letzten 20 Jahre. Der vorliegende Artikel suggeriert (mal wieder), dass es an den Betrieben liegt, dass es zu wenig Auszubildende gibt. 

Wenn das Gymnasium quasi zur Einheitsschule wird, jeder Schüler, der nicht "bei 3 auf den Bäumen ist" auf dem Gymnasium landet und dann tatsächlich glaubt, dass er mit dem Abitur einen "gehobenen Bildungsnachweis" in der Hand hat, lässt sich auch von dem (immer noch) Trommeln der Gymnasien und Politiker einlullen, dass das "Gymnasium primär auf ein Studium vorbereitet und nicht auf die praktische Ausbildung".

Genau dieses Missverständnis hat sich auch bei Eltern verfestigt, dass nach einem Gymnasialbesuch selbstverständlich ein Studium der nächste Schritt ist. Eine Duale Ausbildung wird da als unattraktive "Karriere"-Alternative gesehen.

Warum wurde das dreigliedrige Schulsystem aufgeben? Warum können Eltern alleine bestimmen, auf welche weiterführende Schule ihre Kinder gehen sollen? Warum finden generell nicht für jeden Studiengang Aufnahmeprüfungen statt?

Ich weiss, wovon ich rede. Ich hatte beruflich mit der Ausbildung zu tun und auch fast zwei Jahrzehnte an Hochschulen unterrichtet. Und an den Hochschulen konnte ich jährlich einen Rückgang des vorhandenen Bildungsniveaus und generellen Studieneignung bei immer mehr Studenten feststellen. Die Frage "warum sie sich denn für ein Studium entschieden hätten?" endete oft in der Antwort: "Ich hab doch Abitur gemacht."