Ist der PCR-Test jetzt endgültig "entzaubert"?

Geht's dem lange verteidigten und gegen jede Kritik verbissen geschützten PCR-Test doch an den Kragen? 

Im ZDFsportstudio gab es am 16.1.22 einen langen Bericht über zu sensible PCR-Tests bei den olympischen Winterspielen in China, die mit einem CT-Wert* von 40 arbeiten, heisst, bei diesem Wert noch eine Ansteckungsgefahr gegeben sehen. 

Das sei viel zu hoch gegriffen. Stimmt! Vollkommen absurd, da noch von einer Ansteckungsgefahr zu sprechen. Und das ist spätestens seit Sommer 2020(!) bekannt. Es wurde damals, trotz häufiger Forderungen, nie genauer thematisiert, welch wichtige Rolle der Ct-Wert bei der Interpretation des PCR-Testergebnisses spielt und spielen müsste. 

Einen festen Ct-Wert als Standard gibt es nicht. Im Sommer 2020 erwähnte Prof. Drosten kurz die Ct-Wert-Problematik. Die WHO nannte damals einen Ct-Wert von 30 als sinnvolle Grenze. Aber ganz schnell verschwand das Thema Ct-Wert in der Schublade. Und immer noch wird jedes(!) positive PCR-Testergebniss (unabhängig vom Ct-Wert) als Fall/Infektion/Ansteckung gezählt. 

Im Oktober 2020 konnte im Ärzteblatt nachgelesen werden, dass bei Ct-Werten über 24 nur noch so wenig Virusfragmente vorhanden sind, dass damit eine Ansteckungsgefahr nicht mehr gegeben ist. Reaktion bei Experten, RKI, Regierung auf diese brisante Erkenntnis gleich Null. 


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*Erläuterung Ct-Wert:
"Cyclus Treshold-Wert, der unter dem Kürzel Ct-Wert bekannt ist. Dieser Wert beschreibt, wie oft das SARS-CoV-2-Genfragment aus der Patientenprobe vervielfältigt werden muss, bevor ein zugesetzter fluoreszierender Farbstoff in Verbindung mit dem Erreger-Genfragment signifikant leuchtet. Mit dem Leuchten kann nachgewiesen werden, dass überhaupt ein Teilstück des Virus in der Probe vorhanden ist. [...] Sind viele Virus-Fragmente in der Probe enthalten, sind nur wenige Vervielfältigungen nötig; der Ct-Wert ist klein. Deshalb gilt: Je je kleiner der Ct-Wert ist, umso höher ist die Konzentration der Virenfragmente in der Probe..."