Sind wir in der Coronakrise zu "Shifting Baselinern" oder/und "Coronakult-Anhängern" geworden?

Was ist denn das schon wieder "shifting baseline"? Kurz gesagt: Was gestern als irre gegolten hätte, ist heute normal. Wir sind schnell bereit, uns an alles zu gewöhnen. Geprägt hat diesen Begriff der Meeresbiologe Daniel Pauly. Er beschrieb damit das Phänomen, "dass sich die Definition, was beispielsweise ein "normaler" Fischbestand sei, von Generation zu Generation verschiebe, weil das Wissen darüber, was vor Jahrhunderten üblich war, einfach verloren gegangen ist. Jede Forschergeneration setze einen neuen Referenzpunkt, gegen den die Entwicklung abgeglichen wird, und konstruiert eine neue Normalität, unmerklich verschoben..."

"Das Phänomen der shifting baselines, der kollektiven Wahrnehmungsverschiebung, lässt sich natürlich prächtig auf nahezu alles anwenden, was man in Gesellschaft und Politik beobachten kann. Veränderungen schleichen sich millimeterweise ins Bewusstsein (wenn überhaupt); was vorvorgestern noch undenkbar war, ist heute völlig selbstverständlich. Was normal ist, definiert sich stetig neu..." Mehr zu shifting baselines siehe hier...

Wie lässt sich das auf die Coronakrise übertragen? Wer erinnnert sich noch an all die "Nur" - Appelle und Versprechungen, die uns seit März 2020 gebetsmühlenhaft und in wechselnder Folge angepriesen wurden und werden, damit wir dann wieder in die Normalität (bekannt bis Ende 2019) kommen? 
...Nur bis die Kurve abflacht. 
...Nur bis der R-Wert unter 1 sinkt. 
...Nur bis wir die Neuinfektionen pro Tag unter 1.000 bekommen. 
...Nur bis die Intensivstationen entlastet sind. 
...Nur noch 3 Monate. 
...Nur bis wir einen Impfstoff haben. 
...Nur 14 Tage richtig mitmachen, dann können wir die Ausbreitung verhindern. 
...Nur bis wir die Mutationen in den Griff bekommen und genügend Menschen geimpft sind. 
...Nur bis wir den Virus vollständig eliminiert haben. 
... 
...Nur bis wir die Klimakrise unter Kontrolle haben. 
...Nur bis der Kapitalimus überwunden wurde.
... 
Das Verblüffende und gleichzeitig Erschreckende daran ist, wie einfach es ist, eine Bevölkerung vor sich herzutreiben und ein "X für ein U" vorzumachen, quasi immer wieder aufs Neue eine "Versprechungs-Normalität" zu konstruieren, an die sich die Gesellschaft anpasst. Ist das ein "shifting baseline-Verhalten", dass in der Coronakrise jetzt nur sehr konkret zu Tage tritt oder liegt es mehr an der grundsätzlichen Persönlichkeitsstruktur von uns Menschen, dass wir uns in einer Krise so verhalten, wie wir uns verhalten oder sogar an beidem? Braucht möglicherweise ein "shifting-baseline-Verhalten" eine bestimmte Persönlichkeitsstruktur, die ein "schnell an alles gewöhnen", ein "Bereitsein, die eigene Baseline zu verschieben" begünstigt, ja, sogar fördert? 

Schauen wir auch hier genauer auf die Coronakrise: Wieso kann die Regierung eigentlich solange schon ihren Corona-Massnahmen-Aktionismus aufrechterhalten? Liegt es primär an einer treuen, sich recht schnell gebildeten Anhängerschar in der Bevölkerung, die blind jeder Maßnahme folgt(e), sich schnell an die Maßnahmen gewöhnt hat, ja, schon zu einer Art Coronakult-Anhänger geworden ist? Interessant dann, sich die Persönlichkeitsstruktur der Kultanhänger genauer anzuschauen.

Der deutsche Philosoph Gunnar Kaiser ist diesen Fragen gezielter nachgegangen und hat dazu eine treffende, wenn auch provokante Analyse formuliert. Kaiser sieht vor allem zwei Gruppen, die für die Aufrechterhaltung der Ideologie des Kults und damit für die Macht und den Fortbestand des herrschenden Pandemieregimes verantwortlich sind und hat dafür eine Unterscheidung in "Coronazis und Loyalisten" formuliert, um die nach seiner Meinung gegebene unterschiedliche Grundhaltung der Anhängerschaft deutlich zu machen.

> Da sind zum einen die überzeugten Ideologen, Propagandisten und Anhänger des Kults... Diese Gruppe besteht vor allem aus Politikern, Funktionären, Lobbyisten, Wirtschaftsbossen, Wissenschaftlern, Journalisten, Intellektuellen und Prominenten, aber auch aus einfachen Bürgern. 
> Zum anderen ist da die loyale Anhängerschaft, die Gruppe derer, die zwar alles mitmachen und abnicken, aber selber keine durchweg überzeugten Kultisten sind. Sie dienen dem System treu, ohne selber engagierte Aktivisten oder Ideologen zu sein.

Wer sich tiefer in die "Analyse der Coronakult-Anhänger" einlesen möchte, findet hier den vollständigen Text....> hier clicken