Wird Deutschland, das Land der Dichter und Denker, zu einem Deutschland der Denk- und Sprechverbote?

Hören Sie das auch immer öfter? "Man darf das ja gar nicht mehr laut sagen, aber…" 

Darf man in Coronazeiten wirklich nicht mehr alles sagen, meinen, hinterfragen? Zumindest das Gefühl ist da, sonst würden andere es ja nicht laut sagen, dass man nichts mehr laut sagen dürfe. Das findet mittlerweile übrigens ein Drittel der Bundesbürger, die das Institut für Demoskopie Allensbach befragte.

Da ist etwas ins Rutschen geraten, wenn selbst die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht „eine zunehmende Intoleranz“ beobachtet. „Von beiden Seiten. Wer den anhaltenden Lockdown nicht für sinnvoll hält, dem wird gleich der ungeheuerliche Vorwurf gemacht, ihm seien Menschenleben egal. Wer gleichwohl anerkennt, dass Covid_19 eine gefährliche Krankheit ist, bekommt von der Gegenseite Panikmache vorgeworfen.“

Das Grundproblem sei die „Haltung“, und die wiederum sei ein Phänomen „des linksliberalen Milieus“, findet die Linke Wagenknecht: „Wer für eine Begrenzung von Zuwanderung ist, ist ein Rassist. Wer CO2-Steuern kritisiert, ein Klimaleugner. Und wer die Schließung von Schulen, Restaurants und Fitnessstudios nicht für richtig hält, ein ‚Covidiot‘." 

Sahra Wagenknecht hat recht. Ich denke, es geht erst in zweiter Linie darum, was man noch sagen darf. Zuerst geht es eher darum, was wir noch hören wollen. Es geht darum, dass die Zündschnur unserer Empörungsbereitschaft schon ziemlich kurz geworden ist in den Filterblasen, in denen wir uns bewegen.

Viele Leute blenden lieber aus, was nicht in ihr Weltbild passt. Diese „Cancel Culture“ kann man dann eben bei Büchern ebenso beobachten wie bei Corona, wo es mittlerweile ja auch eine "Null-Covid" und "Zero-Covid"-Fraktion gibt, die nicht eher Ruhe geben wollen, bis das Virus ausgerottet ist, was Experten für absolut illusorisch, Juristen für grundgesetzwidrig, Intellektuelle für einen neuen gefährlichen Radikalismus und ich für ziemlich dämliche Ideen halten.

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