Neurologische Selbsttäuschung

... wenn Daten und Fakten keine Überzeugungskraft mehr haben.

Warum es deshalb keinen Sinn (mehr) macht, mit z. B. Menschen zu diskutieren, die überzeugt sind, dass das Coronavirus SARS_COV_2 eine Katastrophe ist und die Massnahmen der Regierung richtig sind.

Dazu gibt es einen interessanten erklärenden Facebook-Post von Vince Ebert (Physiker und Kabarettist), den ich hier ungekürzt wiedergebe:
"Ende der sechziger Jahre führten die Kognitionspsychologen Timothy Brock und Joe Balloun ein interessantes Experiment durch: Sie spielten einer Gruppe von Teilnehmern eine Aufnahme vor, in der es um die historischen Verfehlungen des Christentums ging. Die Forscher hatten darin Knacken und Rauschen eingebaut, die die Zuhörer durch Drücken eines Knopfes vermindern konnten, um das Gesagte besser zu verstehen. Die eine Hälfte der Probanden bestand aus tiefgläubigen Kirchgängern, die anderen waren bekennende Atheisten. Während die Ungläubigen ständig versuchten, die Störgeräusche zu unterdrücken, legten die Gläubigen keinerlei Wert darauf, die negativen Aspekte ihres Glaubens besser hören zu können. 
Diese Form der Ignoranz  - was ich nicht hören will, das höre ich auch nicht - konnte der Psychologe Drew Weston im Jahr 2006 sogar neurologisch nachweisen. Er durchleuchtete mithilfe eines Magnetresonanztomographen die Gehirne von Menschen mit starken politischen Einstellungen und erkannte, dass ihr Verstand die Widersprüche ihrer politischen Richtung schlichtweg ignorierte. Sobald man die Probanden mit unangenehmen Details ihrer Überzeugungen konfrontierte, waren Bereiche ihres präfrontalen Kortex (ein Teil des Gehirns, das für bewusstes Denken verantwortlich ist) praktisch inaktiv. Ein klarer Fall von neurologischer Selbsttäuschung. 
Und deswegen kann man sie auch mit keinem rationalen Argument der Welt vom Gegenteil überzeugen. Man wird in einer Diskussion mit ihnen nur verlieren. Im schlimmsten Fall den eigenen Verstand."